Kriegsweihnachten im 2ten Weltkrieg

Eine wahre Geschichte, ebenfalls so passiert im 1ten Weltkrieg. Einfach mal lesen.


Weihnachten das Fest der der Geheimnisse und der Phantasie. Wir sagen immer so leicht hin das Fest der Liebe oder das Fest des Friedens. Zum Glück herrscht ja seit fünfzig Jahren Frieden in Europa. Wir kennen die Greuel des Krieges nur aus den Geschichten der Alten oder aus dem Fernsehen.
Heute möchte ich eine Weihnachtsgeschichte aus den Jahren des Zweiten Weltkrieges erzählen, die ich selbst vor vielen Jahren als kleiner Junge gehört habe. Ob sie wahr ist oder erfunden – ich weiß es nicht. Alles was mir vom Erzähler blieb, waren ein paar Blechorden, eine vergilbte Postkarte mit kyrillischen Buchstaben und die Erinnerung an einen großartigen Menschen.
Wir trafen uns recht gerne bei dem alten Mann. Er hatte immer Zeit für uns, eine riesige Dose Kekse und vor allem erzählte er die spannendsten Geschichten, die wir je gehört hatten. Er war Pilot im letzten Krieg gewesen und wenn man ihm und seinen Orden glauben konnte war er ein Held.

Für uns war er das ohne Frage. Wir waren Kinder und der Krieg war für uns nur die Fortsetzung unserer Indianer Spiele. Viele Militärs sind leider heute noch dieser Ansicht.
Auch amWeihnachtnachmittag besuchten wir den alten Mann. Wir brachten ihm unsere keinen selbstgemachten Geschenke. Eine große dampfende Kanne Kakao erwartete uns schon. Wir saßen alle um seinen altertümlichen Tisch, blinzelten in die großen Kerzen und schlürften das köstlich süße Getränk. „Erzähl uns eine Geschichte.“ quengelte einer meiner Freunde. „Ja erzähl uns wie du das erste Mal die Messerschmitt 120 geflogen bist.“
„Hm der erste Düsenjäger der Welt, ja das war was.“ Mir fiel die Legion Condor ein, von der ich unbedingt hören wollte. „Hm nein Jungs heute ist Weihnachten, heute erzähle ich euch etwas ganz anderes.“

Es war im Unternehmen Barbarossa. Unsere Armeen versanken erst in unendlichen Schlammwüsten um schließlich in einem erbarmungslos kalten Winter zur völligen Bewegungslosigkeit zu erstarren. Mein Geschwader wurde an die Ostfront verlegt. Wir flogen pausenlos Entlastungsangriffe für eine eingekesselte Armee.
Es war schließlich eine Woche vor Weihnachten als meine Staffel schon auf dem Rückflug zur Basis war, als plötzlich dutzende russischer Jäger aus der fahlen Sonne wie gigantische Hornissen auf uns herunterstürzten. Einer zerfezte mit einer MG Garbe mein Heck ich tauchte nach unten, wollte einen engen Looping fliegen…. Und da schoß mich die eigene Luftabwehr ab. Kurzum ich machte noch relativ unverletzt eine sauber Bruchlandung.

So kam ich in die eingekreiste Stadt. Als guter Schütze war ich eine willkommene Verstärkung für den kleinen Trupp, der sich bei dem Feldflughafen verschanzt hatte und ihn seit Wochen verzweifelt hielt. Auf dem Rollfeld hinter den zerbombten Flughafengebäuden stand eine JU 52. Ihr unverwüstlicher Wellblechkörper war regelrecht durchlöchert, das Fahrgestell gebrochen – aber einer der drei gewaltigen Sternmotoren – war wie durch ein Wunder noch intakt – nur erkannte ich bei der Inspektion das die Benzinpumpe nicht reparabel zerstört war. Verdammt damit hätten wir wenigstens ein paar Verwundete ausfliegen können.
Die Feinde rannten mit Todesverachtung gegen das gnadenlose Stakkato unserer Maschinenwaffen an – wußtet ihr das eine Kugel auf 500 m noch eine Eisenbahnschwelle durchschlagen kann? Fassungslos lauschten wir weiter. Und schließlich war Weihnachten. Und wie in allen Kriegen trat Waffenruhe ein. Verrückt, diese plötzliche Stille, kein einziger Schuß fiel mehr. Ein Kamerad ging zu einer unserer Barrikaden, die aus allen möglichen Balken, Sandsäcken und einem alten Klavier aus einem der Häuser bestand. Er setzte sich auf einen umgedrehten Eimer und begann zu spielen. Die vielen Einschußlöcher sorgten für eine völlig neue Akustik, aber es klang wunderschön.
Was für ein Wunder, solche Melodien nach dem dauernden Kampfgetöse. Plötzlich ging eine Leuchtrakete hoch. Schemenhafte Schatten lösten sich von dem leichentuchweißen Boden. Wir stürzten in unsere Stellungen – aber nein sie kamen nicht um zu kämpfen sie wollten einfach zuhören. Ein gutes dutzend zerlumpter Soldaten kam zu uns. Mein Gott, was für eine abgerissene Truppe. Aber wir sahen auch nicht besser aus: Hohlwangige, eingefallene Elitekämpfer, Kampfmaschinen, die noch zu jung waren um sich zu rasieren – aber schon älter als ihre Väter aussahen. Sie setzten sich im großen Kreis um unseren Pianisten und lauschten andächtig.
Nach einer Weile stand einer auf und verbeugte sich höflich und setzte sich zu unserem Klavierspieler. Wahnsinn vor Stunden noch Todfeinde und nun spielten sie vierhändig. Die Stimmung stieg als unsere russischen Besucher den Wodka kreisen ließen. Aber der Höhepunkt des Abends war als Peter und der Wolf gespielt wurde, ein wundervolles Stück. (Ein Russe hat es komponiert) Ein riesiger Kossake stand auf und tanzte wie ein Wolf in unserem Kreis. Er zog einen 17 jährigen SS Soldaten hoch und der mußte dann in der komischen Interpretation den Peter spielen. Wir schlugen uns auf die Schenkel und hatten Tränen, nicht nur von dem brennendenFusel, in den Augen.

Wir saßen noch lange lachend und feixend zusammen. Wir verstanden zwar kaum ein Wort, aber mit Händen und Füßen und vor allem mit dem Herzen kann man sich immer verständigen. Schließlich war es schon sehr spät und sie gaben uns zu verstehen, das es alte Sitte sei Geschenke zu tauschen, bevor sie zurückgingen. Aber was um himmelswillen schenkt man sich in einem solchen verrückten Krieg? Wir schlugen vor ein paar Orden und Tabak zu schenken. Mein Tauschpartner, ein kleiner Mann mit freundlichen Augen, schenkte mir ein Bild das ihn mit einer hübschen Frau vor seinem Holzhaus zeigte. Aber mein Gott, was lugte da aus seiner Manteltasche, sah ich richtig? Tatsache, er hatte eine Benzinpume. Er mußte sie wohl in einer erbeuteten Versorgungskiste gefunden haben. Und vielleicht, weil sie so schön silbern schimmerte, für wertvoll gehalten haben. Er war zwar maßlos enttäuscht, daß ich mich mehr für das glitzernde Ding interessierte, als für das schöne Bild – aber er schenkte mir schließlich beides im Tausch gegen sämtliche Orden und Abzeichen die ich nur auftreiben konnte.
Ihr glaubt nicht, was in den nächsten Stunden auf dem Rollfeld los war. Bei diffusen Talgkerzenlicht bauten wir das ersehnte Ersatzteil ein. Das Fahrwerk wurde provisorisch mit Latten repariert und dutzende Männer füllten die Bombenkrater der Piste auf. Schließlich ging die Sonne auf und die Reparaturen waren geglückt. Ein dutzend schwer verletzter Kameraden, die das Los gezogen hatten, wurden ins innere der Maschine getragen. Da ich der einzige Pilot war, mußte ich keinen Strohhalm ziehen. Startversuch, der Motor hustete und spuckte Öl aber endlich sprang er an. Quälend mühsam schraubte sich die JU am Ende der Piste in die Luft – aber sie flog – sie flog mit uns in den Westen.

Der alte Mann sinnierte versunken in eine Kerze und sagte lange nichts mehr. „Ja und dann, was passierte dann?“ wollten wir wissen. „Irgendwann war der verfluchte Krieg endlich zu Ende. Ach ja, ich hatte das Bild von Nickolaj immer aufbewahrt. Auf der Rückseite war seine Adresse – ich schrieb ihm vor Jahren und erhielt keine Antwort – aber diese Woche bekam ich Antwort. Er lebt nun mit seiner Familie in Stalingrad.“
Er zog dabei eine Postkarte aus seiner Brieftasche, viele kyrillischen Buchstaben waren zwischen die lateinischen gerutscht – aber die letzte Zeile war ganz sorgfältig und groß geschrieben:

„Friedliche Weihnachten“

Dem kann sich der Sohn des alten Mannes nur anschließen
Yven Dienst
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1 Gedanke zu „Kriegsweihnachten im 2ten Weltkrieg“

  1. beende das Zitat gefälligst du Schuchtel!

    Dämliche Leftwingfags reißt das immer voll aus dem Zusammenhang!!!
    "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin….. und dann kommt der Krieg zu Dir"

    So heißt das und jetzt ins Gas mit Dir ich will Dich nicht mehr sehen!

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