Tagsüber Kontakte knüpfen auf der Konferenz, abends ein Bier an der Hotelbar – und kurz vorm Schlafengehen noch kurz ein Erotikfilm im Fernsehen angeschaut. So sah jahrzehntelang der Alltag von Tausenden Geschäftsreisenden weltweit aus. Für die Hotels war es ein guter Zusatzverdienst, denn die Filme kamen meist aus dem PayTV. Doch in den letzten Jahren hat sich das verändert und Netflix trägt einen großen Teil der Schuld daran.
Nur noch ein Prozent der belegten Hotelzimmer buchen überhaupt noch Bezahlvideos. Davon entfallen allerdings 90% auf „Erwachseneninhalte“, , erklärte Vanessa Ogle im Gespräch mit der US-Zeitschrift „Variety“. Ogle ist Chefin der Firma Enseo, die seit 17 Jahren für die Unterhaltungsangebote in zahlreichen Hotelketten verantwortlich ist.
Laut Ogle ist die Zeit der Sexfilme im Hotel Pay-TV vorbei, denn Auswertungen ihres Unternehmens zeigen, dass die Hotelgäste lieber Netflix und Co starten. Und nicht nur das: Während Nachrichtenbeiträge oder Sportsendungen im Schnitt nur vierzehn Minuten laufen, lockt Netflix die Hotelgäste im Schnitt 90 Minuten vor die Mattscheibe. In der Auswertung fehlen allerdings noch die Hotelgäste die Pornos, Sport und Netflix direkt auf dem Tablet oder Laptop schauen, wobei auch die klassische Sexgeschichte weiterhin hoch im Kurs steht, hier geht es zu den Teen Sexgeschichten die derzeit im Trend sind.
Um dem Trend entegegen zu wirken schloss Enseo im verganenem Jahr einen Deal mit dem beliebten Streaming-Dienst ab und brachte die App in die Hotelzimmer mehrere Hotelketten. Über die App können sich die Gäste nun mit ihren Benutzerdaten einloggen und ihre Filme und Serien genießen.
Oleg empfiehlt den Hotels daher, sich die Umsatzzahlen genau anzuschauen. Ihrer Meinung nach sind die Sexfilme im PayTV kein Umsatzbringer mehr und können gestrichen werden. Ein weiterer Grund dafür ist auch ein alt bekannter. Der Großteil der Pornogucker schauen die Pornos spät in der Nacht, beim Checkout am Morgen würden die Gäste dann aber bestreiten, die Angebote genutzt zu haben. Weil die Mitarbeiter bei diesem Thema nicht weiter nachbohren wollen, verzichten sie häufig lieber auf die Einnahmen. Das macht nicht nur Ärger, sondern frisst viel Zeit.
Und zudem kennt heute inzwischen jeder die Alternativen im Netz, auf denen es tausende Amateurpornos gibt oder heiße Camgirls die Wünsche der Männer erfüllen.
Netflix und „Hot Girls Wanted“
Apropos Netflix auf dem beliebten Streamingportal gibt es mit „Hot Girls Wanted“ eine Dokumentation über eine 18-Jährige und ihren weg in die Pornobranche. Tressa, Rachel, Jade, Karly und Michelle wollen raus, wollen frei sein und leben den Traum von Sex und Geld. Der Weg dazu ist einfach: Ein Inserat auf dem Kleinanzeigenportal Craigslist lautet „Hot Girls Wanted“. Dank Internet ist der Weg in die Porno-Industrie nur einen Klick entfernt.
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