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Das Wunder von Mogadischu


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Das Wunder von Mogadischu – Die Entführung der „Landshut“ 1977

Für 86 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder der „Landshut“ wurde die Heimreise vom Urlaubsort Mallorca im Oktober 1977 zu einer mörderischen Falle. 105 Stunden befanden sie sich in der Gewalt von Terroristen. Erst 30 Jahre nach den dramatischen Ereignissen ist es möglich, den Schleier über einigen der vielen Geheimnisse von „Mogadischu“ zu lüften.

Als am 13. Oktober 1977 die Entführung eines Urlauberjets der Lufthansa gemeldet wurde, wusste Bundeskanzler Helmut Schmidt, dass mit dem Schicksal der Geiseln auch seines verbunden war. Als die palästinensischen Geiselnehmer wenig später die Freilassung deutscher Terroristen forderten, war klar: Die RAF steckte dahinter.
Attentat auf Siegfried Buback – 1977. Quelle: dpa

Attentat auf Siegfried Buback 1977

Die Entführung der „Landshut“ war nicht nur der Höhepunkt der blutigen Auseinandersetzung zwischen RAF und dem bundesdeutschen Staat. Die junge Republik hatte die schwerste Bewährungsprobe seit ihrer Gründung zu bestehen. Es waren wenige Wochen im September und Oktober 1977, die als „heißer Herbst“ in die Geschichte Deutschlands eingehen sollten und am 18. Oktober in der Erstürmung der gekaperten Lufthansa-Maschine gipfelten.

„Offensive 77“

Begonnen hatte der „heiße Herbst“ bereits im April. Die Terroristen hatten eine Welle der Gewalt ausgelöst, die sie euphemistisch „Offensive 77“ nannten. Während die wichtigsten Mitglieder der Baader-Meinhof-Bande seit Sommer 1972 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim hinter Gittern saßen, hatte sich schon eine zweite Generation der RAF formiert. Ihr vorrangiges Ziel war, die „Stammheimer“ aus der Haft freizupressen.

Die Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback im April 1977 war der Auftakt des bislang blutigsten Terrorjahres in der bundesdeutschen Geschichte. Im Juli folgte die Ermordung des Dresdner-Bank-Chefs Jürgen Ponto. Als die RAF am 5. September den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer entführte, drohte die Lage zu eskalieren.

Entführung der „Landshut“

Doch die Bundesregierung demonstrierte Entschlossenheit. Den Forderungen nach Freilassung der Terroristen wurde nicht nachgegeben. Die Lage schien festgefahren. Eine zweite Geiselnahme sollte die Regierung zum Einlenken zwingen. Schützenhilfe erhielt die RAF von der palästinensischen Terrororganisation PFLP-SC.

Für die Passagiere der Lufthansa-Maschine „Landshut“ wurde die Heimreise vom Urlaubsort Mallorca zu einer mörderischen Falle. Eine halbe Stunde nach ihrem Abflug geriet sie in die Gewalt von vier schwer bewaffneten palästinensischen Terroristen.

Im „Vorhof der Hölle“

Für die 86 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder begann eine höllische Odyssee: Rom, Larnaka, Dubai und Aden – Zwischenstationen eines Dramas, das die ganze Welt in Atem hielt. Für die Geiseln wurde die Landshut in jenen fünf Tagen zu einem Vorhof der Hölle. Im Flugzeug herrschten bisweilen Temperaturen bis zu fünfzig Grad, die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal, mit Schlägen und Tritten hielten die Terroristen ihre Geiseln in Schach, der Pilot Jürgen Schumann wurde vor den Augen der Passagiere hingerichtet.

Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Die Bundesregierung beschloss, ihre harte Linie beizubehalten. Hinter den Kulissen aber begann ein zähes diplomatisches Ringen um das Leben der Geiseln, das sich um den halben Erdball und über die Grenzen des Eisernen Vorhangs hinweg erstreckte.

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